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Reiten lernen für Kinder


Worauf es ankommt


⏳ Ohne große Einleitung: zunächst einmal auf das Alter. Aus meiner Sicht gehören Kinder erst dann aufs Pferd, wenn sie sicher alleine sitzen und sich festhalten können. Je nach Entwicklungsstand ist das mit 2-3 Jahren der Fall. In diesem Alter sollte die Sicherung zusätzlich durch einen neben dem Pony mitlaufenden Erwachsenen gewährleistet werden. Die sinnvolle Reitzeit beträgt wenige (3-5) Minuten, dies hat vor allem anatomische Gründe (zu starke Spreizung der Hüfte). Außer drauf sitzen im Schritt passiert in dieser Altersstufe weiter nichts. Ab ca. 4 Jahren können erste kleine Übungen dazu genommen werden, auf einem braven Pferd ist drauf sitzen im Schritt nun auch ohne extern festhaltenden Erwachsenen möglich, geführt wird das Pferd natürlich dennoch weiterhin. Sinnvoll ist es, diese Balanceübungen zur Schulung von Motorik und Gleichgewicht bis zum 6. Lebensjahr fortzusetzen. Auch zwischen 4 und 6 Jahren bleibt es bei wenigen Minuten auf dem Pferd pro Kind (5-10), da die Konzentrationsspanne noch altersentsprechend gering ist. In dieser Zeit stehen Spiel und Spaß im Vordergrund. Erst ab 7 Jahren ist „richtiger“ Reitunterricht, zum Beispiel an der Longe, inklusive traben sinnvoll, da vorher die Wirbelsäule der Kinder C-förmlich gekrümmt ist und die starken Stöße des Pferdes, die in höheren Gangarten entstehen, gar nicht abgefedert werden können. Erst zwischen dem 6. und 7. Geburtstag ändert sich die Krümmung allmählich. Auch das Konzentrationsvermögen nimmt zu und somit sind längere Reiteinheiten von bis zu einer halben Stunde nun denkbar. 

🤹🏻‍♀️ Mir persönlich ist vor allem der Spaß für die Kinder an der Sache wichtig. Nur, wenn intrinsische Motivation vorhanden ist, kann das Reiten lernen auch langfristig gelingen. Leistungsdruck ist hier definitiv fehl am Platz. Viel wichtiger ist es bereits den Kleinsten zu vermitteln, dass das Pferd ein lebendes und fühlendes Wesen ist, welches arteigene Bedürfnisse und einen individuellen Charakter besitzt. Es handelt sich hierbei also nicht um ein Sportgerät, sondern einen tierischen Partner. 

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